Elementarschulen in der katholischen Schweiz um 1800

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Referat von Silvia Stamm
Das Elementarschulwesen der Innerschweiz im Ancien Regime war eng mit der katholischen Kirche verknüpft. Pfarreien und Klöster spielten eine entscheidende Rolle. Die Synode von Konstanz hatte bereits 1567 und erneut 1609 die Notwendigkeit von Dorfschulen betont. Die Schulaufsicht lag bei örtlichen Pfarrern. Klöster wie Einsiedeln, Engelberg, St. Urban, aber auch das aargauische Kloster Muri übten über Patronatsrechte Einfluss aus.

Die weltliche Obrigkeit stand diesen Bemühungen nicht selten skeptisch gegenüber: So lehnte die Luzerner Regierung 1773 die Pläne des Abtes von Muri ab, in den entlegenen Filialen Volks-schulen einzurichten. Sie befürchtete, dass von gebildeten Bauern eher politische Unruhen ausgehen könnten.

Besonders bei der Lehrerbildungen wurden die Spannungen zwischen Klöstern und Regierun-gen deutlich sichtbar. Der Abt von St. Urban lehnte wiederholt eine Besteuerung ab, da dies den Klöstern mehr schade als den Schulen nütze.

Die Helvetik brachte die Wende. Neu setzte sich die Zentralregierung für eine obligatorische und staatliche Elementarschule ein und trieb deren Vereinheitlichung voran. Angesichts einer zunehmend klosterkritischen Stimmung begannen die Klöster für den Erhalt des Einflusses der katholischen Kirche auf das Bildungswesen zu kämpfen.

Die Referentin freut sich auf Ihre Fragen und steht für eine Diskussion bereit.

Terminübersicht

Samstag, den 26.04.2025

14:00 - 15:30 Uhr

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Ansprechpartner:in

Zentralschweizerische Gesellschaft für Familienforschung (ZGF)

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Universität Luzern & Pädagogische Hochschule Luzern
Frohburgstrasse 3
6005 Luzern